BNN am Montag, 27. März 2003

Zuhörer und Pfarrer erlebten eine tolle Darbietung

„Musik kann sagen, was Worte oft nicht ausdrücken können"

Der Singkreis der Evangelischen Christusgemeinde feierte mit einem Konzert in Obergrombach sein 25-jähriges Bestehen

Mit einem Konzert der Spitzenklasse in der katholischem Pfarrkirche St. Martin in Obergrombach machte der Singkreis sich und seinem Dirigenten Gerhard - Meyer das allerschönste Geburtstagsgeschenk. „Musik kann sagen, was Worte oft nicht ausdrücken können", so brachte es Pfarrer Anselm Friederich in seiner Laudatio auf den Punkt, und so fühlten und erlebten es auch die begeisterten Zuhörer, die das Kirchenrund bis auf den letzten Platz füllten. Befreundete Chöre aus Forst und Bruchsal, hervorragende Solisten, eine Instrumentalgruppe gemeinsam mit dem Posaunenchor Blankenloch und Bläsern vom Seniorenchor Hardt verstärkten den Singkreis und verhalfen ihm zu einem beeindruckenden Klang.

Lob und Dank, Freude an der Musik und am Gesang zur Ehre Gottes kamen darin zum Ausdruck und berührten die Herzen der Festgäste. Einen Augenblick lang konnte man die schlimmen Ereignisse dieser Tage hinter sich lassen, sich ganz der Musik hingeben und Hoffnung und Zuversicht aus dem Glauben schöpfen.

Liturgisch begleiteten die ehemaligen Pfarrer der Gemeinde, Anselm Friedrich und Hartmut Rehr sowie die amtierende Pfarrerin Marlene Bender die Feier. Ihnen war es ein Herzensbedürfnis, die gemeinsame Zeit mit den Christen der Gemeinde und dem Singkreis mit seinem Dirigenten, Gerhard Meyer, zu würdigen. Mit Fürbitten und Gebeten baten sie Gott mit allen Anwesenden um baldigen Frieden nach einem unseligen Krieg.

Für Gerhard Meyer ging mit dem grandiosen Konzert eine langjährige Dirigententätigkeit zu Ende. Es oblag dem Obmann des Singkreises, Andreas Wicke, den Meister zu ehren und einen kurzen Abriss seines erfolgreichen Wirkens zu geben. Gerhard Meyer stammt aus einer musikalischen Familie. Als Kind lernte er auf dem Harmonium, als Jugendlicher begann er Trompete zu spielen, dazu kamen Klavier und Flügelhorn.

Nach dem Krieg übernahm er die Leitung des Posaunenchores in Weingarten. Von 1972 bis 1978 fungierte er, als Verbandsposaunenwart beim Schwarzwaldverband des Bundes christlicher Posaunenchöre und nahm zahllose Schulungen in Chören vor. In der Zeit da er in Obergrombach wohnte, gründete der gelernte Feinmechanikermeister 1978 den Singkreis. Seitdem ist der Chor, der rund 30 Mitglieder zählt, immer dabei, wenn es um die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten geht.

Singen zur Ehre Gottes, die Menschen über alle Konfessionen hinweg zusammenzuführen war ihm stets ein Anliegen. Hartnäckig und nimmermüde habe er um Mitsängerinnen und Mitsänger geworben, wann immer er eine klangvolle Stimme vernahm. Auch die Geselligkeit kam unter seiner Führung nie zu kurz: Ausflüge und gemeinsame Feste förderten die Gemeinschaft und den Zusammenhalt des Chores. Zahlreiche Konzerte unter seiner Leitung auch in den Nachbargemeinden hätten viele noch in bester Erinnerung.

Gerhard Meyer verabschiedete sich nicht, ohne einen geeigneten Nachfolger zu präsentieren. Beate Schanz, seit November vergangenen Jahres Organistin der Gemeinde, wird  fortan die Chorleitung mit jugendlichem Elan übernehmen. Mit dem gemeinsam gesungenen „Nun danket alle Gott" ging ein wunderschönes Konzert zu Ende, das in allen, die dabei waren sicherlich noch lange nachklingen wird. Bei einem anschließenden Empfang im katholischen Pfarrzentrum war noch Gelegenheit dem Jubilar und seinem Dirigenten zu huldigen und sich in geselliger Runde zu begegnen und auszutauschen.

Brigitte Hübner