BNN – Ausgabe Bruchsal vom 14.12.2002
Zahlreiche
Spenden sichern die Pfarrerin im Ort
Der Förderverein der Christusgemeinden Unter- und Obergrombach trug 64 423 Euro zusammen
Bruchsal-Untergrombach (pib). Anfangs sei sie in der Tat skeptisch gewesen, sagt die Pfarrerin der Christusgemeinden Unter- und Obergrombach, Marlene Bender. Niedergeschlagene Stimmung allenthalben, als sie erfahren hatte, dass die Pfarrpräsenz in beiden Stadtteilen wieder gestrichen werden sollte. Da mochte sie nicht daran glauben, dass es gelingen würde, ihre Stelle im Ort zu erhalten. „Damit die Kirche im Dorf bleibt", so steht auf dem Handzettel zu lesen, wurde kurzerhand im Mai 1998 ein Förderverein gegründet, um kirchliche Arbeit und einen Pfarrer vor Ort zu sichern.
Weil sich die finanziellen Möglichkeiten der evangelischen Landeskirche verschlechtert haben, sollten die erst in den 80-er Jahren selbstständig gewordenen Christusgemeinden künftig wieder von Paul-Gerhardt in Bruchsal mitversorgt werden. Denn dort gibt es, anders als in den beiden Stadtteilen, ein Pfarrhaus. Die Landeskirche wollte die Mietkosten sparen. Da die evangelische Kirchengemeinde Bruchsal, der die Christusgemeinden angehören, gerade in Untergrombach den Kindergarten Arche Noah baute, sollte dort auch ein Pfarrbüro eingerichtet werden, in dem der in, Bruchsal wohnende Pfarrer seine Sprechstunden hätte halten können. „Wir wären dann wieder fernbedient worden und unser Gemeindeleben wäre verarmt", sagen die Vorsitzenden des Fördervereins, Eike Hutter und Dr. Andreas Wicke.
Die Aufgabe,
die der Verein zu bewältigen hatte, war enorm. Damit die Pfarrpräsenz erhalten
bleibt und die evangelische Kirchengemeinde entlastet wird, musste der Förderverein
eben jenes Pfarrbüro finanzieren: insgesamt rund 64 423 Euro. Gesagt, getan.
Zuerst wurden Mitgliedergeworben und Spender gesucht, dann wurden unter anderem
Flohmärkte organisiert. Apropos Mitglieder: Unter den 42 Frauen und Männern
befinden sich sogar einige katholische, denen die ökumenische Zusammenarbeit
mit der Pfarrerin Marlene Bender am Herzen liegt. Ende 2001 war es vollbracht:
Der Förderverein hatte die Summe zusammen. Die erste Hälfte wurde sofort an
die Kirchengemeinde überwiesen, der Rest zuerst noch zinsbringend angelegt und
nun ausbezahlt. „Es war für alle Hauptamtlichen eine Überraschung, dass so
viele Spenden gesammelt werden konnten", freut sich Marlene Bender, dass
ihr Wohn- und Dienstort auch künftig „im Dorf bleibt". Doch damit nicht
genug: „In Zukunft wollen wir all jene Projekte der Christusgemeinden unterstützen,
für die es im normalen Etat einer Kirchengemeinde keine Gelder mehr gibt",
sagen Hutter und Wicke. Neue Gesangsbücher wurden gekauft, eine Jugendfreizeit
wurde mitfinanziert, und die Konfirmation konnte musikalisch begleitet werden.